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Aktuelles
Das WILKA Nachhaltigkeitsteam
Mitglieder des WILKA Nachhaltigkeit-Team (v. l. n. r. ) Eric Rottmann, Herbert Schuwald und Christoph Malter

Nachhaltigkeit bei WILKA – Mehr als nur ein Trend

Veröffentlicht am 20.08.2025 von Sina Alte-Teigeler

WILKA setzt nicht nur auf Qualität und Innovation, sondern auch auf eine zukunftsorientierte, nachhaltige Unternehmensführung. Anfang 2024 hat WILKA ein eigenes Nachhaltigkeitsteam gegründet, das aktiv daran arbeitet, ökologische und soziale Verantwortung in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens zu verankern. Im Interview gibt Herbert Schuwald, Leiter des WILKA Nachhaltigkeitsteams, spannende Einblicke in die Ziele, Maßnahmen und Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.
 

Das Interview

Was waren die Beweggründe für die Einrichtung des Nachhaltigkeitsteams und welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen?

Herbert Schuwald: Die Gründung des Nachhaltigkeitsteams bei WILKA erfolgte aus einer Kombination aus gesetzlichen Anforderungen, unternehmerischer Weitsicht und persönlicher Überzeugung.

Ein wichtiger Auslöser war die Einführung der EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive, die Unternehmen ab 2025 verpflichtet, transparent über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte zu berichten. Um frühzeitig die notwendigen Strukturen und Prozesse für eine umfassende Berichterstattung aufzubauen, wurde im März 2024 das Nachhaltigkeitsteam ins Leben gerufen.

Doch die gesetzliche Verpflichtung war nicht der alleinige Beweggrund. Für WILKA als zukunftsorientiertes Unternehmen ist es von zentraler Bedeutung, Nachhaltigkeitsherausforderungen wie den Klimawandel, die Verknappung von Ressourcen, steigende regulatorische Anforderungen und gesellschaftliche Erwartungen aktiv und vorausschauend anzugehen. Unternehmen, die sich diesen Entwicklungen verschließen, riskieren langfristig Wettbewerbsnachteile, Reputationsverluste und wachsende Kosten.

Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit tief in der Unternehmenskultur von WILKA verankert – nicht nur als Reaktion auf äußeren Druck, sondern aus echter Überzeugung. Als familiengeführtes Unternehmen mit langer Tradition sehen wir es als unsere Verantwortung, ressourcenschonend zu wirtschaften und einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Das Nachhaltigkeitsteam unterstützt dabei, diese Haltung in konkrete Maßnahmen zu überführen und kontinuierlich weiterzuentwickeln – zum Wohle kommender Generationen und im Einklang mit unseren Unternehmenswerten.

Was bzw. wer genau verbirgt sich hinter dem Nachhaltigkeitsteam bei WILKA?

Herbert Schuwald: Das Nachhaltigkeitsteam bei WILKA besteht aktuell aus vier festen Mitarbeitenden, die aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zusammenkommen: Personal, Gebäudemanagement, Einkauf und Qualitätsmanagement. Diese interdisziplinäre Zusammensetzung stellt sicher, dass Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet und in alle relevanten Unternehmensprozesse integriert wird. Zusätzlich wird das Team von einem engagierten Werkstudenten unterstützt, der frische Perspektiven einbringt und bei der Umsetzung konkreter Projekte mitwirkt.

Welche Ziele verfolgt das Nachhaltigkeitsteam bei WILKA in den nächsten Jahren?

Herbert Schuwald: Ein zentrales Anliegen ist es, mehr Transparenz über Nachhaltigkeitsaktivitäten und -prozesse innerhalb des Unternehmens zu schaffen. Dazu gehört unter anderem die Erstellung eines jährlichen Nachhaltigkeitsberichts, der offenlegt, wie WILKA ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung übernimmt – sowohl intern als auch gegenüber Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit.

Ein weiteres Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette – also sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei vor- und nachgelagerten Partnern in der Lieferkette.

Hierzu zählen etwa die Förderung ressourcenschonender Prozesse, die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten und das langfristige Ziel, Emissionen zu reduzieren und Standards im Umwelt- und Sozialbereich weiter zu erhöhen. 

Wie bereitet sich WILKA auf eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern vor, um auch in der gesamten Lieferkette verantwortungsvolle Praktiken zu etablieren?

Herbert Schuwald: Ein erster wichtiger Schritt ist die Durchführung gezielter Umfragen zum Thema Nachhaltigkeit, mit denen wir Transparenz schaffen und Erwartungen klären.

Darüber hinaus bewerten wir unsere Lieferanten zunehmend auch unter Nachhaltigkeitsaspekten – etwa im Rahmen von Audits und standardisierten Lieferantenbewertungen. Die Ergebnisse fließen direkt in unsere Entscheidungsprozesse ein.

Ein besonderes Augenmerk legen wir zudem auf die Stärkung regionaler Beschaffungsstrukturen. Wo immer möglich, bevorzugen wir die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Das reduziert nicht nur Transportwege und Emissionen, sondern stärkt auch die regionale Wirtschaft.

Wichtig ist uns auch der regelmäßige Austausch mit unseren Lieferanten und Kunden. In gemeinsamen Gesprächen und Kooperationsformaten identifizieren wir Potenziale, diskutieren Herausforderungen und entwickeln konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette.

Wie geht WILKA konkret mit der Verbesserung von Themen wie Energieeffizienz und Ressourcenschonung um?

Herbert Schuwald: Zunächst haben wir unsere bestehenden Prozesse umfassend analysiert. Ziel war es, Einsparpotenziale zu erkennen und die effiziente Nutzung von Ressourcen sowohl intern als auch im Austausch mit unseren Partnern gezielt zu fördern.

Auf Basis dieser Analyse wurden konkrete Ziele definiert, die wir nun schrittweise umsetzen. So wollen wir die Energieeffizienz in unserem Unternehmen nachhaltig verbessern und unsere Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2035 um mindestens 50 % reduzieren.

Ein wichtiger Schritt ist dabei die vollständige Umstellung unseres Strombezugs auf 100 % zertifizierten Ökostrom. Ebenso planen wir, den Anteil von Elektrofahrzeugen in unserem Fuhrpark auf über 50 % zu erhöhen.

Darüber hinaus analysieren wir aktuell den Wärmeverlust unserer Werksgebäude, um auf dieser Basis gezielte Optimierungsmaßnahmen umsetzen zu können. In zwei unserer drei Werke ist die Einführung eines Systems zur Wärmerückgewinnung geplant, mit dem Ziel, die zurückgewonnene Energie zukünftig als Heizenergie zu nutzen.

Wir arbeiten zudem daran, die Energie- und Wärmeversorgung unserer Gebäude zu zentralisieren, um Synergien zu schaffen und den Gesamtverbrauch weiter zu senken. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem unserer Werksparkplätze wird derzeit geprüft – inklusive der baulichen Voraussetzungen wie einer möglichen Überdachung.

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Erfassung und Auswertung des Stromverbrauchs im Bereich Beleuchtung. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entwickeln wir konkrete Reduktionsziele. Parallel dazu stellen wir die gesamte Beleuchtung in unseren Betriebsbereichen konsequent auf energieeffiziente LED-Technik um.

Bei zukünftigen Investitionen in Maschinen, technische Anlagen oder elektronische Geräte achten wir gezielt darauf, dass diese möglichst energieeffizient sind und – sofern verfügbar – über eine eigene Energieüberwachung verfügen.

Zudem haben wir die Druckluftanlagen auf mögliche Leckagen überprüft. Auf Grundlage der festgestellten Druckverluste leiten wir derzeit Maßnahmen zur Reduktion ab, um weitere Einsparungen zu realisieren.

Diese vielfältigen Maßnahmen sind Ausdruck unseres ganzheitlichen Verständnisses von Nachhaltigkeit, das ökologische Verantwortung, wirtschaftliche Vernunft und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Wie wird das Thema Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur integriert?

Ein wichtiger Bestandteil dabei sind Aushänge in gemeinschaftlich genutzten Bereichen, die regelmäßig über nachhaltige Initiativen, aktuelle Entwicklungen und praktische Tipps informieren. Ergänzend dazu stellt das Intranet eine zentrale Plattform dar, über die Informationen rund um Nachhaltigkeit, interne Projekte sowie Schulungsmaterialien allen Mitarbeitenden jederzeit zugänglich gemacht werden.

Darüber hinaus werden regelmäßig Umfragen durchgeführt, um die Meinungen und Anregungen der Mitarbeitenden zum Thema Nachhaltigkeit einzuholen und so eine gemeinsam gestaltete Weiterentwicklung zu ermöglichen. Auch in persönlichen Gesprächen, etwa im Rahmen von Teamrunden oder Mitarbeitergesprächen, wird Nachhaltigkeit als fester Bestandteil eingebunden, um individuelle Beiträge zu würdigen und eine offene Gesprächskultur zu fördern.

Zusätzlich wurde das Thema in das betriebliche Vorschlagswesen aufgenommen, sodass Mitarbeitende aktiv Ideen einreichen können, um Prozesse, Produkte oder das Arbeitsumfeld nachhaltiger zu gestalten.

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